Donnerstag, 28. Juli 2011

Tag 16 – Schweden

28. Juli 2011. Heute verlassen wir Norwegen. Mit mindestens einem weinenden Auge. ;-)

Die Rückfahrt führt uns durch Schweden und Dänemark. In Schweden planen wir heute Nacht noch einen Aufenthalt. Morgen Abend sind wir dann wieder zu Hause.

In Schweden werden wir wohl keine Internetverbindung haben. Deshalb folgen die weiteren Tagebucheinträge, wenn wir wieder zu Hause sind.

Ha det bra, Norge.

Tag 15 – Oslo

27. Juli 2011. Die Nacht war trocken und der Tag beginnt ebenso vielversprechend nur mit bedecktem Himmel. Heute steht Oslo auf dem Plan. Auf dem Weg dorthin begleiten uns immer mehr Sonnenstrahlen, sodass wir, dort angekommen, erstmal die Sonnenbrillen rausholen. Da wir unsere »Herbergseltern« erst gegen fünf Uhr hier antreffen können, machen wir uns jetzt per Bus auf Entdeckungstour durch Oslo. Die Fahrt bis in die City dauert nur ca. zwanzig Minuten.

Domkirche
Das Wetter ist wunderbar sonnig, wir genießen es, aber sind auch ganz zufrieden, dass wir unsere Bergtouren bei bewölktem Himmel machen konnten. Hier in der Stadt können wir wenigstens die Schattenseite der Straßen wählen, auf dem Berg wären wir der Hitze schutzlos ausgeliefert. ;-) Wir schlendern erstmal, zusammen mit etlichen anderen Touris und Einheimischen die Haupteinkaufsstraße Karl-Johans Gate entlang. Dabei passieren wir die Domkirche, auf dessen Vorplatz sich hunderte von Menschen und Kamerateams (u. a. N24 & N-TV) sammeln. Anlass dieses Massenaufkommens ist das Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von vergangenem Freitag. Unzählige Menschen blicken fasziniert und erschüttert auf den Teppich von Blumen, Kerzen und Briefen, die die Trauernden vor der Kirche abgelegt haben. Die Blumen werden uns auch bei der weiteren Besichtigung der Stadt überall begegnen.





Wir entfernen uns vorerst von dieser bedrückenden Stimmung und sehen auf unserem kleinen Rundgang noch das Nationaltheater, das Parlament, das königliche Schloss, den Vigeland-Park und einiges mehr. Gegen fünf Uhr haben wir die Sehenswürdigkeiten abgeklappert, die wir uns vorgenommen hatten und machen uns vorerst auf den Rückweg zum B&B.

Norwegisches Parlament in Oslo
Königliches Schloss
Blick auf die Vigeland-Anlage

Eine von 200 menschlichen Skulpturen in der Vigeland-Anlage.

Monolith aus 122 verknoteten Menschenleibern in der Vigeland-Anlage.


Hier werden wir herzlich empfangen, bekommen ein gemütliches Zimmer und fühlen uns direkt wohl. Nach einer kurzen Verschnaufpause gehts dann wieder in die City zum Abendessen. Entgegen unseres Wunsches nach einem traditionell norwegischen Gericht, werden wir von der einfallslosen Küche in den Restaurant Dovrehallen ziemlich enttäuscht, doch der Hunger treibts schließlich rein. Immerhin war es vergleichsweise günstig. Hier wollen wir jedoch nicht länger bleiben und so streifen wir noch ein wenig durch die Straßen, auf der Suche nach einer gemütlichen Bar. Diese finden wir in der Karl-Johans Gate. Wir lassen uns im 3 Brøderen nieder und genießen unser erstes und wohl vorerst auch letztes norwegisches Bier.

Das Wetter und der Marsch durch die City haben uns jedoch mächtig geschlaucht und so treten wir danach erschöpft aber glücklich den »Heimweg« an. Wir kommen in der Maridalsveien 303 unter. Sehr zu empfehlen, wenn man eine günstige und gute Unterkunft in Oslo sucht!

Dienstag, 26. Juli 2011

Tag 14 – Oslofjord

26. Juli 2011. Heute ist ein schöner Tag. Anfangs noch bewölkt, kämpft sich die Sonne durch. Wir entscheiden, den Campingplatz ohne Frühstück zu verlassen und uns dafür eine gemütliche Stelle zu suchen.

Wir schlagen den Weg Richtung Oslofjord ein. An ihm entlang wollen wir uns Oslo nähern, welches morgen auf dem Plan steht, bevor wir übermorgen Schweden durchqueren wollen. Dort haben wir noch eine Übernachtung eingeplant und dann geht es am Freitag über Dänemark zurück nach Hause. So viel zu unserem Plan. Jetzt aber erst mal frühstücken.

Auf dem Weg zum Oslofjord, fahren wir durch Larvik. Durch Zufall kommen wir an der Stelle vorbei, wo wir unsere erste Nacht in Norwegen verbracht haben. Hier hat der Urlaub begonnen.

An dem Fjord in Larvik, wo auch unsere Fähre vor zwei Wochen ankam, finden wir eine schönes Plätzchen. Gut, es ist mittlerweile halb eins, für uns ist es dennoch Frühstück. Wir sind ja immerhin im Urlaub. :-) Die Sonne lacht und am stahlendblauen Himmel sind höchstens ein paar Schäfchenwolken auszumachen. Ungefähr so, wie am ersten Tag in Larvik. Ob das Wetter hier die ganze Zeit so schön war?

Gestärkt fahren wir weiter nach Tonsberg, Norwegens älteste Stadt. Hier besichtigen wir die Ruinenanlage auf dem Slottsfjell.


Anschließend erklimmen wir den Aussichtsberg Spiraltoppen. Hinauf gelangt man mit dem Auto über einen einzigartigen 1600 m langen Tunnel, der sich spiralförmig über sechs Windungen innerhalb des Berges emporschlängelt. Oben angelangt erhält man einen schönen Ausblick über die Stadt Drammen.


An dem Drammenfluss bauen wir unser Zelt auf dem dortigen Campingplatz auf.


Tag 13 – Telemark mit Stabkirche in Heddal

25. Juli 2011. Heute fahren wir durch die Telemark. Diese wird als Norwegen im Kleinen angepriesen, da sich hier landschaftlich Norwegen widerspiegeln soll. Uns kommt das eher so vor, als wären wir wieder in Deutschland gelandet. Jetzt nicht gerade in einer Großstadt wie Dortmund, aber so wie in den ländlichen Gebieten. Für norwegische Verhältnisse ist es hier echt dicht besiedelt. Da hat es uns weiter westlich besser gefallen.

In Heddal besichtigen wir die dortige Stabkirche. Dabei handelt es sich um die größte und mit berühmteste Stabkirche Norwegens. Architektonisch würde sie wohl eher nach China passen, finden wir. Danach gönnen wir uns ein für unsere Verhältnisse teures Stück Kuchen und fahren weiter. Auf der weiteren Fahrt passieren wir noch den Telemarkkanal und genießen an einem nahegelegenen See die Sonne.

Da sich in dieser Gegend aufgrund der dichten Besiedelung keine Möglichkeit bietet, wild zu campen, stellen wir unser Zelt heute mal auf einem Campingplatz auf.

Den Abend genießen wir schließlich am angrenzenden Fjord bei einer Flasche Wein, die wir hier leider teuer erstehen mussten.



Sonntag, 24. Juli 2011

Tag 12 – Ravnejuvet

24. Juli 2011. Heute haben wir uns nicht viel vorgenommen. Nach der anstrengenden Wanderung gestern darf es ruhig etwas weniger Bewegung sein. Wir brechen gegen 12 Uhr zu unserem heutigen Ziel, Ravnejuvet, der Rabenschlucht, auf. Bis dahin müssen wir aber noch einige Kilometer zwischen steilen Bergmassiven, vorbei an tiefblauen Seen und schäumenden Wasserfällen zurücklegen. Mit dem Auto natürlich. ;-)

Am Ziel angekommen machen wir eine kurze Kaffeepause, um dann den glücklicher Weise kurzen Weg (ca. 150 m) zur Schlucht anzutreten. Dort können wir es natürlich nicht lassen, die Angaben des Reiseführers auf Herz und Nieren zu prüfen: 
Wer sich vorsichtig dem Rand des Abgrundes nähert und einen Papierflieger hinabsegeln lässt, wird feststellen, dass Aufwinde ihn wieder zum Absender zurücktragen.
Stimmt. ;-)




Die Unterkunft soll heute mal was Besonderes sein. Wir gönnen uns ein zwei Zimmer Appartment mit überdachter Terrasse, Wirlpool und Seeblick.



Na gut, eigentlich ist es doch nur eine kleine, urige Hütte auf einem Bauernhof. ;-)

Tag 11 – Kjerag

23. Juli 2011. Nachdem es mit dem Aufstieg zum Kjerag gestern nicht geklappt hat, möchten wir das heute in Angriff nehmen. Sofern das Wetter mitspielt! Als wir aus dem Bett krabbeln, sieht es am Himmel noch ganz gut aus. Beim Frühstück ziehen allerdings wieder einige kräftige Schauer vorbei. Der Reiseführer rät, den Aufstieg bei gutem Wetter zu absolvieren. Es könnte sonst rutschig werden.

Nachdem wir unsere Hütte verlassen haben, ist das Wetter eigentlich recht freundlich. Wir entscheiden, zum Startpunkt der Kjerag-Wanderung zu fahren, einem Parkplatz mit angrenzender Gastronomie. Wir halten uns offen, ob wir die Tour dann antreten.

Dort angekommen, stehen einige Autos auf dem Parkplatz. Als wir gestern hier vorbeifuhren, war der Parkplatz leer. Andere scheinen den Aufstieg anscheinend zu wagen.

Die Wanderung dauert zweieinhalb Stunden zum Kjerag und ebensolange zurück. Es hat sich gelohnt:
Judith und Cornelius auf dem Kjerag-Bolten


Das Wetter hält sich gut. Hin und wieder lässt sich sogar mal die Sonne blicken. Lediglich ein kräftiger, schätzungsweise zwanzig bis dreißigminütiger Schauer ereilt uns beim Abstieg. Wir beenden diese Wandertour schließlich glücklich, aber auch ziemlich erschöpft. Die Route war bisher wohl definitiv die herausforderndste und anstrengenste. Das wird vermutlich auch der Grund dafür sein, dass dieser Weg weitaus weniger von Touristen frequentiert ist. Gott sei dank. ;-)



Wir machen heute noch ein bisschen Strecke und finden schließlich im Setesdal ein Fleckchen zum Campen.

Man denke sich schräg rechts hinter dem Auto unser bekanntes Zelt mit der darüber gespannten Plane. Wir hätten doch tatsächlich fast vergessen, ein Foto zu machen ...






Nach der Wanderung bemerken wir an dem Parkplatz die norwegische Flagge auf Halbmast. Im Urlaub ohne TV, Radio und Zeitung bekommt man leider nicht mit, was in der Welt passiert. Erschüttert erfahren wir im Internet von dem gestrigen Attentat, bei dem auf einer Insel im nördlichen Norwegen und in Oslo über 90 Menschen ums Leben kamen.


Freitag, 22. Juli 2011

Tag 9 – Preikestolen

21. Juli 2011. Nachdem der gestrige Abend wettertechnisch schon freundlich endete, begrüßt uns heute morgen zum Frühstück die Sonne: Keine Wolke am Himmel! Dies hält sich immerhin bis zum frühen Nachmittag. Danach ziehen ein paar Wolken auf. Es bleibt aber ansonsten trocken.

Heute fahren wir zum Preikestolen, laut Reiseführer eine der größten Naturattraktionen Südwestnorwegens. Der Preikestolen ist ein riesiger Fels, der in den Lysefjord hineinragt. Die zweistündige Wanderung dorthin hat sich tatsächlich gelohnt. Der Ausblick ist traumhaft und der Preikestolen ist einen Blick und einige Schnappschüsse wert.

Ausblick vom Preikestolen auf den Lysefjord


Judith auf dem Preikestolen

Cornelius auf dem Preikestolen
Ausblick unterwegs
Eine Sache geht uns allerdings tierisch auf die Nerven: Diese Attraktion ist touristisch hoffnungslos überlaufen. Auf dem Wanderweg tummeln sich unzählige Leute. Es ist beinahe schlimmer als samstags auf dem Westenhellweg. Immer wieder beobachten wir kopfschüttelnd ältere Damen, die eh schon wackelig auf ihren alten Beinen sind, es sich aber nicht nehmen lassen, den glatten und felsigen Aufstieg mit ihren profillosen Ballerinas heraufzuschlittern. Als wir jedoch gegen halb sechs den Rückweg antreten treffen wir nur noch wenige Wanderer an. Doch selbst kurz vor dem Ziel kommen uns noch zwei Frauen entgegen, die die vierstündige Wanderung in Angriff nehmen wollen.

Aufgrund des schönen Wetters nutzen wir heute wieder gern die Möglichkeit, unser Nachtlager in der freien Natur aufzuschlagen. Leider jedoch treibt uns schließlich nicht nur die Müdigkeit, sondern auch der einsetzende Regen ins kuschelige Zelt.